Bezirksarbeitsprogramm

Bezirksarbeitsprogramm 2022 – 2023

Bild: Mattheus Berg

 

 

“Wessen Straße ist die Straße, wessen Welt ist die Welt?“

Wir Jusos Nord-Niedersachsen verstehen uns als verbandstragender Bezirk der Jusos bundesweit und als linke Stimme in der SPD. Wir möchten weiterhin sowohl auf die Bundesebene der Jusos als auch die SPD Einfluss nehmen und unsere Grundwerte voran bringen. Dabei möchten wir uns an unseren Zielen einer sozialistischen, feministischen, antifaschistischen und internationalistischen Gesellschaft orientieren, in der Gleichberechtigung herrscht und allen gleiche Chancen und Möglichkeiten gewährleistet werden.

Den niedersächsischen Landtagswahlen im Oktober 2022 blicken wir mit großer Motivation und Kampfgeist entgegen. Unser erklärtes Ziel ist es, dass wir möglichst viele unserer Landtagskandidat*innen dabei unterstützen, in den Landtag einzuziehen. Auch in der kommenden Legislaturperiode soll Stephan Weil der Ministerpräsident Niedersachsens sein! Dafür möchten wir uns aktiv in die Wahlkämpfe der verschiedenen Kandidierenden einbringen und viele weitere Leute mobilisieren, den Wahlkampf zu unterstützen. Die Landtagswahlen sind eine große Chance für uns, für unsere Werte einzustehen und dafür zu sorgen, dass sie auch auf der Landesebene vertreten sein werden. Wir freuen uns sehr darüber, dass in diesem Jahr auch viele junge Menschen für den Landtag kandidieren und somit auch eine reelle Chance besteht, dass auch die Perspektive der jüngeren Menschen noch mehr Beachtung finden wird. Wir sind motiviert für einen starken Wahlkampf!

Die Corona Pandemie hat unsere Arbeit in den letzten zwei Jahren maßgeblich geprägt. Vorsicht und die Gesundheit aller Stand an erster Stelle, wodurch wir den Großteil unserer Angebote lediglich digital durchgeführt haben. Jedoch mussten wir feststellen, dass dies unsere Arbeit und vor allem die Aktivität unserer Mitglieder maßgeblich beeinflusst hat. Daher möchten wir wieder vermehrt über Präsenz Angebote nachzudenken, um somit unsere Mitglieder zu (re)aktivieren. Dabei wollen wir das Infektionsgeschehen stets im Blick behalten und unsere Veranstaltungen so sicher wie möglich gestalten und auch weiterhin digitale Angebote anbieten.

Unsere diesjährige Arbeitsgrundlage basiert auf den Themen “Gesundheit und Pflege”, “Diversität, Feminismus & Queer”, “Internationales & Frieden” und “Bildung & Digitalisierung”. Dabei sollen stets verschiedene Probleme und Möglichkeiten durch unsere Arbeit beleuchtet werden. Zudem wollen wir unsere Schwerpunkte stets themenübergreifend denken und bearbeiten. Eine antifaschistische Perspektive ist für uns dabei unerlässlich. Doch auch den ländlichen Raum sowie umwelt- und klimapolitische Betrachtungsweisen wollen wir stets mit einfließen lassen. Wir halten uns offen auch weitere Themen zu beleuchten und in unsere politische Arbeit miteinfließen zu lassen. Unser Ziel ist es, über ein möglichst breites Themenspektrum zu informieren und dazu zu arbeiten.

Gesundheit und Pflege:

In der kommenden Amtszeit nehmen wir uns vor, das Themengebiet der Gesundheitspolitik zu bearbeiten. Die menschliche Gesundheit ist ein Thema, in welchem man Überschneidungen zu sehr vielen anderen Themengebieten hat, denn es ist klar, dass die menschliche Gesundheit Voraussetzung für nahezu alle Lebensbereiche ist. Sie ist die Basis für unser soziales Leben, unser Arbeitsleben und für die generelle Lebensqualität aller Menschen. Auch haben wir maßgeblich durch die weltweite Corona-Pandemie gemerkt, dass das Thema Gesundheit in vielen Bereichen nicht von unserer internationalistischen Arbeit zu trennen ist.

Auch aus sozialistischer Sicht ist die Gesundheit einen fundamentales Thema. Sie wird beeinflusst durch sozialen Status, durch Vermögensverhältnisse, für unsere Gesundheit gibt es einen gigantischen Markt mit Produkten und Dienstleistungen, durch welche Kapitalist*innen Profite zu erringen versuchen. So zum Beispiel die Pharmaindustrie oder auch beim Thema des gemeinschaftlichen Eigentums und der Erhaltung öffentlicher Krankenhäuser, besonders im ländlichen Raum.

Für uns als sozialistischer Verband und als Teil der Arbeiter*innenbewegung ist es klar, dass wir uns mit der Debatte um Personal, Arbeitsbedingungen und Entlohnung in den Bereichen der Pflege und auch des restlichen Gesundheitssektors auseinandersetzen müssen.

Auch sehen wir die psychische Gesundheit als einen Aspekt der Gesundheitspolitik an, der in der Zukunft an Relevanz gewinnen wird und derzeit zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Ob es nun der Mangel an Therapeut*innen ist, die mit den Krankenkassen abrechnen dürfen oder die Dynamik zwischen globalen Medienkonzernen, welche das neurochemische Konzert von Kindern in frühen Lebensjahren für Profite ausnutzen, ohne jedwede ernsthafte Regulation oder Übersicht: Die psychische Gesundheit verlangt eine stärkere politische Rolle.

Zusätzlich müssen wir im Zusammenhang mit dem Thema Gesundheit auch eine Schnittmenge finden zwischen Themen der Diversität und der Inklusion. So ist es zum Beispiel Fakt, dass schon die Toleranz für LGBTQIA+ Themen in Familien einen fundamentalen Einfluss auf die psychische Gesundheit von Menschen hat und zum Teil dramatische Folgen haben kann.

Aber auch das Thema Inklusion muss wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden. In diesem Feld wollen wir uns ebenfalls mit der Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen beschäftigen sowie mit dem Ableismus, der Pflegesituation in zum Beispiel Pflege- und Wohnheimen und der Arbeitswelt beispielsweise in Werkstätten für Menschen mit Behinderung.

Diversität, Feminismus & Queer

Als Jusos sind wir ein feministischer Richtungsverband. Auf diesem Grundsatz wird auch die Arbeit des künftigen Bezirksvorstands aufbauen und durch diesen entscheidend mitgeprägt werden. Wir möchten unsere feministische Perspektive künftig aber auch noch weiterdenken und mehrfache Diskriminierung und Intersektionalismus, stärker in den Blick nehmen. In unserer Bildungs- und Verbandsarbeit, sowie hinsichtlich unserer Beschlusslagen, möchten wir uns hier inhaltlich besser aufstellen. Intern und auch nach außen möchten wir deutlich machen, dass unser Feminismus inklusiv ist und alle Betroffenen einschließt.

Als wichtigen Teil unserer feministischen Verbandsarbeit sehen wir die gezielte Vernetzung und Förderung von FINTA-Personen in unserem Verband an. Die schon existierende Frauenvernetzung möchten wir hierfür proaktiv weiterentwickeln und gezielt auch für FINTA-Personen öffnen. Auf unseren Seminaren in Präsenz möchten wir ebenfalls einen Rahmen schaffen, sodass die Frauenvernetzung auch hier einen Raum bekommt. Zudem wollen wir Frauen grundsätzlich gezielt ansprechen und sie auf unsere Veranstaltungen hinweisen.

Gemeinsam mit den Unterbezirken und Kreisvereinen möchten wir nach Möglichkeiten suchen, um eine Form der Frauenvernetzung auch auf dieser Ebene zu etablieren.

Für uns ist klar, dass die Beschäftigung mit dem Themenfeld Feminismus nicht nur von Frauen ausgehen sollte, sondern konkret auch die Reflektion männlicher Privilegien bedingt. Der Bezirksvorstand wird auch weiterhin darauf hinarbeiten, dass die nach wie vor patriarchal geprägten Strukturen in unserem Bezirk aufgebrochen werden. Im Verband möchten wir beispielsweise noch deutlicher darauf achten, dass die Quotierungen eingehalten werden und es auf unseren Veranstaltungen nicht zu dominantem Gesprächs- oder Debattenverhalten von Männern kommt. Auch innerhalb der Bezirks-SPD werden wir unsere feministische Perspektive konstruktiv einbringen und auf bestehende Missstände hinweisen, sowie aktiv versuchen diese zu beseitigen.

Des Weiteren wird der Bezirksvorstand queere Themen stärker in die Verbandsarbeit einbinden und mitdenken. Es sollen Wege gefunden werden, um queere Menschen im Bezirk aktiv zusammenzubringen und ein positives Umfeld für diese zu schaffen.

Gerade in unserem ländlich geprägten Bezirk sehen sich vor allem junge queere Menschen mit Diskriminierung und Stigmatisierung konfrontiert. Wir möchten in diesem Bereich Aufklärungsarbeit leisten und Awareness für die noch immer problematische Situation queerer Menschen schaffen.

In die Bezirks-SPD möchten wir uns mit unserer Expertise zu queeren Themen ebenfalls einbringen und dafür streiten, dass diese Themen auch hier deutlich mehr Gehör und Beachtung finden.

Internationales & Frieden

Aufgrund der aktuellen außenpolitischen Lage wollen wir uns intensiv mit der internationalen Politik, den internationalen wirtschaftlichen Verflechtungen und  Friedens- und Sicherheitspolitik auseinandersetzen. Wir müssen uns der laufenden Debatte stellen, wie wir langfristig Frieden in Europa wiederherstellen und sichern können. Wir dürfen die Interessen vermeintlicher hegemonialer Staaten nicht über die sicherheitspolitischen Bedürfnisse anderer osteuropäischer Staaten stellen. Hier stellt sich auch die Grundsatzfrage von der Unterstützung von Waffenlieferungen, die in der aktuellen Situation zweifelsfrei an neuer Relevanz gewonnen hat und dessen Auslieferungen an die Ukraine wir in vollem Umfang weiter unterstützen müssen. Wir wollen dabei klar machen, dass wir einen europäischen Ansatz in der Friedenspolitik verfolgen und insbesondere die Außen- und Sicherheitspolitik durch osteuropäische Perspektiven ergänzen müssen.

Wenn wir über Friedenspolitik sprechen, reden wir auch über Energiepolitik! Dies ist gerade durch unsere energiepolitische Abhängigkeit von verschiedensten autoritären Staaten, so zum Beispiel Russland, deutlich geworden. Unser Ziel muss es sein, diese zu reduzieren und perspektivisch irrelevant zu machen. Wir setzen uns jetzt erst recht für einen schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien und die damit einhergehende klimafreundliche Transformation des Energiesektors ein. Dass diese bisher verschlafen wurde, darf jedoch nicht bedeuten, dass umweltschädliche Energieproduktion nun wieder salonfähig wird. Insbesondere die Suche nach Atommüll-Endlagern stellt den ländlichen Raum und unseren Bezirk vor neue Herausforderungen, da auch hier potentielle Standorte vorhanden sind. Zu dieser Problematik müssen wir eine Position entwickeln.

Bildung & Digitalisierung

In der Bildungspolitik möchten wir uns mit Schwerpunkten auseinandersetzen, die eine große Altersspanne abdecken. So ist es dringend notwendig, sich intensiver mit der frühkindlichen Bildung zu beschäftigen. In diesem Kontext müssen wir uns mit der Ausbildung und Anerkennung von pädagogischen Fachkräften auseinandersetzen und Fehlentwicklungen korrigieren. Wir müssen eine solidarische Position mit den Fachkräften des Bildungssektors entwickeln, welche unter einem akuten Personalmangel und fehlendem Schutz gelitten haben und leiden.

Zudem möchten wir uns mit dem Thema Ganztagsschule auseinandersetzen.  Hier sehen wir Handlungsbedarf und möchten die aktuelle Ausgestaltung definieren. Dies ist gerade in Hinsicht auf die immer stärker werdende “Durchtaktung” des Lebens von Kindern wichtig. Hier wollen wir diskutieren, wie man Kindern Freiheiten schaffen kann und die Angebote der Betreuung besser gestalten kann. Bildungsstätten sind keine Aufbewahrungsorte, sondern sollten Kindern ihre Freiheit und Eigenständigkeit erhalten und diese fördern.

Wir müssen uns weiterhin damit auseinandersetzen, wie wir junge Menschen in ihrer Ausbildung, egal ob schulisch oder beruflich und ihrem Studium finanziell unterstützen können. Sinkende Zahlen in der Förderung von Ausbildung und Studium sind für uns eine besorgniserregende Entwicklung. In diesem Kontext möchten wir uns auch damit beschäftigen, wie wir die finanzielle Förderung von Bildung auf breitere Altersstufen erweitern können. Es darf keine Benachteiligung von Kindern der Arbeiter*innenklasse geben. Diese findet allerdings dadurch statt, dass viele Schüler*innen ihre Familien schon früh finanziell unterstützen müssen.

Gerade durch die Corona-Pandemie ist bemerkbar geworden, dass die digitale Lehre nicht ansatzweise so intensiv ist wie in Präsenz. Hier haben sich Bildungslücken gebildet. Zudem gibt es bedeutende Benachteiligungen von Menschen in der Arbeiter*innenklasse, welche sich auf ihr privates Lernumfeld ausgewirkt haben. Dies gilt es zu beachten.

Wir möchten zudem auf die Umsetzung der Digitalisierung in Bildungseinrichtungen (Grund- und weiterführenden Schulen, aber auch an (Fach-) Hochschulen und Universitäten) drängen. Hier ist noch zu wenig getan. Immer noch haben nicht alle Schüler*innen digitale Lehrmittel und teilweise haben Schulen nicht mal eine funktionierende Internetversorgung. Hier möchten wir, dass die Maßnahmen und Pläne, die angekündigt werden, auch konsequent umgesetzt und soziale Aspekte hierbei stärker beachtet werden. Dazu wollen wir konkret auf die entsprechenden Verantwortlichen zugehen.

Ländlicher Raum:

Die rein ländlich geprägte Struktur unseres Bezirks bringt uns als Verband in eine einzigartige Situation. Wir sind der einzige Bezirks- oder Landesverband der Jusos, der keine Universität hat und auch keine richtige Großstadt. Wir sind uns dieser Situation bewusst. Bei unserer inhaltlichen Arbeit möchten wir immer die ländliche Perspektive mitdenken und auch im Gesamtverband dahin wirken, dass wir Probleme nicht immer nur mit einem rein urbanen Fokus betrachten. Wir sehen uns als die Stimme des ländlichen Raums und wollen dies sowohl in unserer eigenen Arbeit, als auch in unserer Arbeit im gesamten Verband vertreten.

Antifaschismus:

Antifaschismus ist ein sehr wichtiger Grundwert der Jusos und soll auch in diesem Bezirksvorstand behandelt werden. Wir möchten an der Arbeit des vorherigen Bezirksvorstandes zu diesem Thema anknüpfen und sie fortführen. Während wir unsere vier thematischen Schwerpunkte haben – Gesundheit & Pflege, Bildung & Digitalisierung, Internationales & Frieden und Diversität, Feminismus & queer – sollen diese auch stets mit einer antifaschistischen Perspektive betrachtet werden. Antifaschistische Arbeit ist in allen Bereichen wichtig, da Rassismus und Antisemitismus ebenfalls in allen Bereichen vorkommt. Dagegen müssen wir weiterhin vorgehen und für eine antifaschistische Zukunft und Gesellschaft kämpfen.

Wir werden weiterhin antifaschistische Bildungsarbeit leisten sowie die aktuellen Geschehnisse im Blick behalten und auf diese gegebenenfalls gesondert und über verschiedene Wege eingehen. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, aktiv und auch präventiv gegen Rassismus und Antisemitismus vorzugehen. Zudem wollen wir uns als Bezirksvorstand selbst und auch durch die Unterstützung der Kreisvereine und Unterbezirke aktiv in die antifaschistische Bündnisarbeit auf regionaler Ebene einbringen.

Umwelt:

In den letzten Amtszeiten des Bezirksvorstandes haben wir uns intensiv mit der sozialökologischen Transformation beschäftigt und eine breit aufgebaute Beschlusslage gebildet. Wir werden in diesem Bereich an diese Beschlüsse anknüpfen müssen. Die Lage in der Umweltpolitik ist seit unserer letzten Beschlusslage noch nicht in einem ausreichenden Maße fortgeschritten und unsere vorhandenen Beschlüsse bedürfen in großen Teilen eine Arbeit, die die Aufmerksamkeit bei diesem Thema am Leben erhält und einen starken innerparteilichen und öffentlichen Druck ausübt, um die Maßnahmen tatsächlich durchzusetzen. Wir werden uns allerdings dafür einsetzen müssen, unsere Beschlüsse an die durch die verstrichene und vergebene Zeit weiter verschlimmerte wissenschaftliche Lagebeschreibung anzupassen und diese zu aktualisieren. Außerdem müssen wir unsere Arbeit zum Thema Umweltpolitik neu einordnen, denn die außen- und sicherheitspolitische Situation wirkt sich spürbar auf die Situation bei Energiepreisen und auch bei den Lebenshaltungskosten aus. Im Kontext eben jener Verflechtungen hat diese einen enormen Bedeutungszuwachs erhalten und wird uns auch auf kurze und mittelfristige Sicht intensiv beschäftigen.

Bildungsarbeit:

In unserer zukünftigen Bildungsarbeit wollen wir sowohl Online- als auch Präsenzangebote nutzen. Das Format der Online-Seminare hat sich seit Beginn der Pandemie durchaus bewährt. So ist es möglich, abendfüllende Veranstaltungen auch innerhalb der Woche abzuhalten, welche sich mit verschiedenen politischen Themen beschäftigen. Auch die Teilnahme ist hierbei deutlich einfacher, da sie ohne große Distanzen und großen Zeitaufwand möglich ist. Ein derart flexibles Angebot möchten wir sehr gerne beibehalten. Nun, da perspektivisch jedoch auch Präsenzveranstaltungen wieder möglich sind, planen wir, auch diese wieder priorisiert anzubieten. So kann es uns gelingen, abwechslungsreich über verschiedene Themen zu sprechen, Inhalte an Interessierte weiterzugeben, zu diskutieren und uns zu vernetzen.

Besonders für die Seminare werden wir mit externen und internen Referent*innen zusammenarbeiten. Dies gilt aber auch für unsere anderen Bildungsangebote. So können wir unser Wissen und unsere Perspektiven dauerhaft erweitern.
Im kommenden Jahr wollen wir uns deshalb mit unseren bisherigen Angeboten, wie beispielsweise dem Verbandsmagazin, näher auseinandersetzen und über Möglichkeiten nachdenken, wie wir diese noch verbessern können. Am Format der Themenwochen, welches wir auf Instagram begonnen haben, möchten wir weiter festhalten. Auch die Denkfabriken, welche wir im letzten Jahr begonnen haben, möchten wir fortführen. Die Partizipation der Mitglieder inner- und außerhalb des Bezirks hilft dabei, möglichst viele Perspektiven auf ein Thema zu erhalten. Daraus lassen sich viele gute Ansätze für künftige politische Arbeiten, wie beispielsweise das Stellen von Anträgen, ableiten. Bei all unseren Bildungsangeboten soll eine möglichst große Themenvielfalt vorherrschen. Hierbei wollen wir auch themenübergreifend arbeiten, um politische und gesellschaftliche Zusammenhänge besser aufzeigen zu können. Wir bleiben stets offen für weitere Formate und behalten uns vor, diese in unsere Arbeit zu integrieren, sollten sie uns hilfreich und angemessen erscheinen.

Öffentlichkeitsarbeit:

Die Öffentlichkeitsarbeit über Social-Media ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kommunikation als Bezirk, da wir leicht und schnell unsere Arbeit und Inhalte über diese Kanäle verbreiten können. Deshalb wollen wir auch weiterhin die Sozialen-Medien einsetzen, um gezielt Genoss*innen auf dem aktuellen Stand zu halten, über aktuelle Themen und, am wichtigsten, über unsere Veranstaltungen zu informieren. Den Landtagswahlkampf in diesem Jahr möchten wir nach unseren Möglichkeiten unterstützen und in diesem Zuge diskutieren, wie sinnvoll das Schalten von Werbung für unsere Posts ist, um auch Menschen außerhalb unserer Filterblase zu erreichen.

Unsere Webseite soll stets auf dem neuesten Stand sein, vor allem was die Daten der Unterbezirke und Kreisvereine betrifft. Über ein neues Design der Webseite soll diskutiert und alle Möglichkeiten überprüft werden.

Die Kommunikation unserer politischen Arbeit und unserer Ziele ist schon immer ein fundamentaler Teil unserer Arbeit und wird es auch auf Dauer bleiben. Wir wollen unsere Präsenz in den sozialen Medien mindestens beibehalten und im Optimalfall verbessern. Sie dient uns nicht nur, um unsere Mitglieder über unser Handeln zu informieren, stattdessen ist sie auch heutzutage einer der wichtigsten Teile unserer Arbeit, da die öffentliche Meinungsbildung in vielen Teilen dort stattfindet. Wir werden unser Repertoire an Medienangeboten evaluieren und wenn nötig kürzen oder ergänzen. So werden wir Veranstaltungen aktiver bewerben, versuchen Videoformate einzuführen und das Verbandsmagazin in einer zugänglicheren Form erhalten und verbessern. Zudem werden wir daran arbeiten , unsere Unterbezirke in ihrer Medienarbeit zu unterstützen und dort unsere Zusammenarbeit ebenfalls zu stärken.

Awareness-Team: 

Auch im kommenden Jahr soll das Awareness-Team wieder fester Bestandteil unserer Arbeit im Bezirk sein. Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und Homo- oder Transphobie haben bei uns keinen Platz, weshalb wir uns aktiv gegen jegliche Form der Diskriminierung und Ausgrenzung einsetzen werden. Außerdem wollen wir aufkommende Konflikte mit gegenseitigem Respekt und Verständnis aus dem Weg räumen. Als Ansprechpartner*innen dafür wird es zu diesem Zweck auch weiterhin ein Awareness-Team geben. Das Awareness-Team soll für alle Mitglieder der Jusos im Bezirk dauerhaft ansprechbar sein. Daher wird es auch auf unseren Präsenzveranstaltungen immer ein Awareness-Team geben. Grundsätzlich wollen wir dadurch sicherstellen, dass sich jede*r auf und außerhalb unseren Veranstaltungen wohl fühlt.

Landtagswahl:

Im Oktober steht die Landtagswahl an und auch wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass Niedersachsen endlich wieder progressiv regiert werden kann. Gleichzeitig wollen wir Jusos den Landtag verjüngen und endlich eine echte Repräsentanz für unsere Themen auf Landesebene schaffen.

Im Landtagswahlkampf möchten wir so gut es geht im Wahlkampf unterstützen,  insbesondere den jungen Kandidierenden wollen wir unter die Arme greifen. Im Landtagswahlkampf möchten wir eng mit unserem Juso Landesvorstand zusammenarbeiten und uns an den geplanten Aktionen beteiligen, sowie diese in Nord-Niedersachsen mitorganisieren.

Zusätzlich dazu möchten wir auch unsere eigenen Akzente setzen und eigene Wege zur Unterstützung finden. Dies können beispielsweise Online-Formate mit den jungen Kandidierenden oder auch eigenes Material sein.

Zudem möchten wir gerne unsere Unterbezirke und Kreisvereine bei der Landtagswahl unterstützen.

Zusammenarbeit mit anderen Juso-Ebenen:

Unterbezirke/Kreisvereine:

Im letzten Jahr waren wir sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Unterstützung unserer sechs Unterbezirke und Kreisvereine untereinander und gemeinsam mit dem Bezirksvorstand. Daher wollen wir uns auch weiter um einen engen und regelmäßigen Austausch, meistens in Form von “Bezirksvorstand+ Schalten”, sorgen. Dabei verstehen wir uns als unterstützende Ebene und wollen sowohl durch unsere Bildungsarbeit, als auch durch Unterstützung vor Ort bei Veranstaltungen, die Unterbezirke und Kreisvereine bestmöglich unterstützen. Konkrete Unterstützung wollen wir auch im Bezug auf Social Media oder der Frauenförderung bieten. Außerdem möchten wir gerne die Unterbezirke und Kreisvereine in unsere Bildungarbeit einbeziehen und die Expertise, die wir alle gemeinsam haben, bestmöglich nutzen. Jederzeit bieten wir den Unterbezirken und Kreisvereinen unsere Unterstützung bei der Organisation von Veranstaltungen an.

Niedersächsische Bezirke/Bremen:

Mit den anderen niedersächsischen Bezirken und der Landesorganisation Bremen wollen wir weiterhin im engen Austausch stehen und zusammenarbeiten. Auch beim diesjährigen Bundeskongress werden wir eine gemeinsame niedersächsische Delegation vertreten haben, welche sich zuvor in enger Zusammenarbeit auf den Bundeskongress vorbereiten wird. Einen Austausch zwischen den niedersächsischen Bezirken und Bremen auf dem Bundeskongress streben wir an.
Für Veranstaltungen der SPD, wie beispielsweise dem Landesparteitag, wollen wir durch gemeinsame Absprachen die Meinungen und Arbeit der Jusos bestmöglich einbringen. Wenn es möglich sein sollte, streben wir auch gemeinsame Aktionen und Seminare mit den niedersächsischen Bezirken und auch Bremen an und versuchen, diese gemeinsam umzusetzen.

Landesvorstand:

Mit dem Landesvorstand wollen wir weiterhin eine enge Zusammenarbeit anstreben, um unseren Themen auch auf Landesebene eine Stimme zu verleihen. Dazu wollen wir uns an Veranstaltungen des LaVos beteiligen und uns regelmäßig Austauschen. Zusätzlich dazu wollen wir den Landesvorstand im Landtagswahlkampf bei uns im Bezirk unterstützen. Außerdem wollen wir weiterhin durch Menschen aus Nord-Niedersachsen im Landesvorstand vertreten sein und die Arbeit dort weiter mit voran bringen.

Bundesebene:

Auch bei der Bundesebene ist uns ein enger Austausch wichtig. Daher möchten wir regelmäßig an Veranstaltungen des Bundesverbands teilnehmen. Dabei wollen wir auch unsere Themen mit auf die Bundesebene nehmen und auf den Diskurs der Jusos Einfluss nehmen. Durch die Wahl von Lasse in den Juso Bundesvorstand sind wir dort seit Langem wieder vertreten. Daher wollen wir als Vorstand eng mit Lasse zusammen arbeiten.

Verhältnis zur Bezirks-SPD

Als Jusos prägen wir die Arbeit der Bezirks SPD stark mit. Wir verhalten uns der Bezirks SPD gegenüber solidarisch, bewahren uns aber unsere kritisch beobachtende Position. Wir werden auch weiterhin Einfluss auf die Inhalte nehmen und unsere Positionen mit einfließen lassen und stärken. Auch im kommenden Jahr werden wir progressive Inhalte auch innerhalb der Bezirks SPD voranbringen und die Repräsentanz von Jusos auf dieser Ebene sicherstellen, um eine bestmögliche Einflussnahme auf die Themen möglich zu machen.

Frauenförderung

Auch im kommenden Bezirksvorstandsjahr wollen wir uns verstärkt mit der Frauenförderung auseinandersetzen. Nach wie vor sind verhältnismäßig wenig Frauen politisch aktiv, geschweige denn, dass sie Ämter innehaben. Wir möchten, dass die Interessen Aller gleichermaßen repräsentiert sind und somit auch gleichermaßen von Frauen vertreten werden. Daher möchten wir die Frauenvernetzung weiter stärken.
Nun, da voraussichtlich wieder mehr Präsenzveranstaltungen stattfinden können, möchten wir Frauenvernetzungstreffen auch in Präsenz durchführen. Doch auch die Online-Vernetzung möchten wir gerne beibehalten, da sie sich gerade für kleinere Workshops sehr gut anbietet. Bei den übrigen Präsenzveranstaltungen des BeVos werden wir zudem einen Zeitraum einrichten, welcher für die Frauenvernetzung bestimmt ist. So können wir ermöglichen, möglichst viele Frauen bei diesen und zukünftigen Präsenztreffen und Frauenvernetzungs-Veranstaltungen dabei zu haben.
In diesem Zusammenhang soll auch die Zusammenarbeit mit den Unterbezirken und Kreisvereinen im Bezirk gestärkt werden. Die Frauen aus den Unterbezirken und Kreisvereinen können von den dortigen aktiven Mitgliedern auf die Frauenvernetzung aufmerksam gemacht und dazu motiviert werden, den Treffen beizuwohnen. Andersherum möchten wir auch die Unterbezirke und Kreisvereine dabei unterstützen, sodass sie eine gezielte Frauenförderung betreiben können.

Innerhalb der Frauenvernetzung wollen wir uns auch gegenseitig unterstützen. Wir wollen Skills und Wissen austauschen und uns bei Problemen jedweder Art Hilfe bieten. Dafür ist es notwendig, dass die Frauenvernetzung ein Safe Space ist, für alle Beteiligten. Wir wollen an dieser Stelle deutlich machen, dass es sich unmissverständlich um einen Safe Space für FINTA*-Personen handelt und wir dafür Sorge tragen, dass dies so bleibt. Alle sollen sich sicher fühlen, ihre Meinung zu sagen, Hilfe zu suchen sowie Erfahrungen und Wissen auszutauschen und zu diskutieren.